Richtig Bohren im Badezimmer

Richtiges bohren im badezimmer mit Bad11 Ratgeber

Mit dem richtigen Aufsatz ist das Bohren im Badezimmer kein Ding der Unmöglichkeit.

Beim Anbringen schwerer Schränke oder Regale, die große Lasten tragen müssen, kommt man auch im Badezimmer häufig nicht ums Bohren herum. Für viele Hobbyhandwerker ist jedoch grade das Bohren durch Fliesen eine kritische Sache, denn das empfindliche Material splittert schnell. Wie Sie ohne Verluste im Badezimmer richtig Bohren, erfahren Sie hier.

Eine gesprungene oder beschädigte Fliese gehört zu den ärgerlichsten Situationen, die ein Heimwerker im Badezimmer erleben kann. Ist der Fliesenspiegel erst ruiniert, halst man sich viel Arbeit auf, einen zum Rest passenden Ersatz zu finden. Kein Wunder also, dass dem Bohren im Badezimmer häufig mit gemischten Gefühlen entgegen gesehen wird. Doch mit einigen Tipps und Tricks lässt sich auch diese Herausforderung meistern.

Material:

  • Glas- und Fliesenbohrer oder Diamantbohrer
  • Steinbohrer
  • Transparentes Klebeband
  • Wasserlöslicher Stift
  • Hammer & Nagel
  • Schale mit kaltem Wasser

Vorbereitung

Bevor Sie sich an ans eigentliche Bohren machen, sollten Sie mithilfe eines Leitungssuchgeräts überprüfen, ob sich hinter dem Bereich des Bohrlochs eine Wasser- oder Stromleitung befindet. Ist dies ausgeschlossen, können Sie die gewünschte Position des Lochs mit einem wasserlöslichen Stift markieren und bei glatten Lasuren gegebenenfalls die Stelle mit Hammer und Reißzwecke vorbearbeiten. So wird das Abrutschrisiko beim Bohren vermindert. Im Anschluss werden zwei Streifen eines etwa 4 cm breiten, durchsichtigen Klebebands über die markierte Stelle geklebt. Das verhindert ein Splittern des Bohrlochrandes und sorgt für mehr Grip beim Bohren. Wer nicht über einen wassergekühlten Bohrer verfügt, sollte zudem ein Schälchen mit kaltem Wasser in der Nähe positionieren.

Die Wahl des richtigen Bohrers

Welchen Bohrer Sie zum Anbringen von Spiegelschränken, Regalen & Co. im Badezimmer benutzen sollten, hängt von der Härte der Fliesen ab. Diese wird in der sogenannten Ritzhärte angegeben, die Härtegrade von sehr weich (1) bis sehr hart (10) angibt. Fliesen bis zur Ritzhärte 3 können mit einem Fliesen- und Glasbohrer durchbohrt werden. Bei Fliesen mit einer höheren Ritzhärte, wie zum Beispiel Natursteinfliesen oder Feinsteinzeug, muss zu einem wassergekühlten Diamantbohrer gegriffen werden. Beachten Sie aber, dass ein Fliesen- und Glasbohrer lediglich zum Durchbohren der Fliese benutzt werden darf, da er sich sonst sehr schnell abnutzt. Für die dahinterliegende Wand ist ein Steinbohrer besser geeignet. Beim Bohren im Badezimmer sollten Sie unbedingt die Schlagbohrfunktion Ihrer Bohrmaschine ausschalten, da es sonst zu Beschädigungen an der Fliese kommen kann.

Tipp: Mieter sollten vor dem Bohren im Bad unbedingt ihren Mietvertrag konsultieren. Die Rechtsprechung ist hier als eher vermieterfreundlich zu bezeichnen. Laut eines Gerichtsurteils des Amtsgerichts Köpenick, ist der Mieter verpflichtet, lediglich in Fliesenfugen zu bohren.

Fliesen richtig durchbohren

Sobald die richtige Position gefunden ist und das benötigte Material bereit steht, kann es mit dem Bohren losgehen. Wichtig ist dabei vor allem, den Bohrer im rechten Winkel anzusetzen. So verhindern Sie Absplitterungen durch das Verkanten der Maschine. Mit einer Führung für Ihre Bohrmaschine erleichtern Sie sich diese Arbeit erheblich. Bohren Sie zu Beginn stets mit geringem Druck und niedriger Drehzahl. Wer keinen Diamantbohrer benutzt, sollte die Temperatur der Maschine immer im Auge behalten und notfalls mit Wasser kühlen. Sobald Sie in der dahinterliegenden Wand angelangt sind, können Sie mit normalem Druck und der üblichen Drehzahl bohren und falls notwendig auch mit Schlag bohren (bei Glas- und Fliesenbohrern nicht vergessen, auf einen Steinbohrer umzusteigen.)

Fehler korrigieren

Da das Durchbohren von Fliesen zu den Herausforderungen der Heimwerkerwelt gehört, kann besonders bei den ersten Malen durchaus etwas schief gehen. Ein zu großes Loch, Splitterungen und gesprungene Fliesen gehören zu den häufigsten Missgeschicken. Ein verunglücktes Bohrloch lässt sich leicht mit Fliesenspachtel auffüllen. Ziehen Sie die überstehende Masse mit einem Spachtel ab und lassen Sie sie aushärten. Anschließend mit Schleifpapier begradigen und die Oberfläche bei farblichen Unterschieden mit passendem Sprühlack angleichen. Gesprungene Fliesen im Badezimmer sollten ausgetauscht werden, da sich dort sonst Feuchtigkeit ansammeln und zur Schimmelbildung führen kann.