Badezimmer weltweit

Das Bidet (rechts im Bild, neben dem WC) – der Inbegriff der französischen Reinlichkeit.

Das Bidet (rechts) – der Inbegriff der französischen Reinlichkeit.

Wie badet es sich eigentlich am anderen Ende der Welt? Wie sieht das typisch japanische Badezimmer aus? Und gibt es in Frankreich wirklich in jedem Bad ein Bidet? In unserem neuen Blogbeitrag erfahren Sie, wie die Menschen im Ausland ihr stilles Örtchen einrichten und wo die Besonderheiten der jeweiligen Badezimmer liegen. Lassen Sie sich überraschen!

Nostalgie und Schnörkel über dem großen Teich

Nur die wenigsten dürften Amerikaner im ersten Moment mit einem verschnörkelten und nostalgischen Stil in Verbindung bringen. Umso erstaunlicher, dass dieser Look in US-amerikanischen Badezimmern immer beliebter wird. Typische Merkmale: Freistehende Badewannen, verschnörkelte Waschtische und verspielte Armaturen. Kleine Highlights wie dem Stil entsprechende Seifenspender oder Handtuchhalter runden das Gesamtkonzept eines traditionellen Südstaaten-Badezimmers ab. Ganz wichtig: Grelle Farben sind in diesem Einrichtungsstil tabu! Dezente, gedeckte Farben wie Gold- oder Messingtöne und generell wenige Elemente im Blickfeld bestimmen das Bild der amerikanischen Wohlfühl-Zone.

Geschmäcker sind selbstverständlich verschieden, und so findet man auch in den USA zahlreiche unterschiedliche Einrichtungsstile und Designs. Eines aber haben alle Badezimmer in Amerika gemeinsam: eine aus europäischer Sicht merkwürdige und ungewohnte Spülung. Während hierzulande der Toiletteninhalt vom Spülwasser gewissermaßen in den Abfluss „gedrückt“ wird, „saugt“ die amerikanische Toilette den Inhalt geräuschvoll ein. Gerade für Touristen, die das erste Mal in den USA zu Besuch sind, ist das eine „interessante“ Erfahrung. Der Vorteil: Rückstände in der Toilette werden mit großer Wahrscheinlichkeit durch das Spülwasser entfernt, eine Klobürste ist somit oft unnötig. Der Nachteil: Toiletten dieser Art verstopfen leichter und verbrauchen unverhältnismäßig viel Wasser. Die gute Nachricht: Seit einigen Jahren schreibt ein Gesetz eine Höchstgrenze von sechs Litern je Spülgang vor – das entspricht in etwa der hiesigen Wassermenge.

Adieu Bidet!

Wenn Sie sich im modernen französischen Badezimmer umschauen, werden Sie schnell merken, dass das Aushängeschild des französischen stillen Örtchens längst kein Aushängeschild mehr ist: das Bidet. Das Becken, indem Mann und Frau früher komfortabel den Intimbereich säubern konnten, galt lange Zeit als Sinnbild der französischen Reinlichkeit. Heutzutage muss es aus Platzgründen immer öfter draußen bleiben.

Warum die Franzosen tendenziell weniger Platz im Badezimmer haben, ist einfach erklärt: Im Bad gibt es nochmals einen separaten Raum, in dem die Toilette untergebracht ist. Hintergrund ist, dass die Franzosen es aus hygienischen Gründen nicht leiden, sich im selben Raum zu waschen, in dem auch das WC seinen Platz hat. Diese – durchaus verständliche – Denkweise sorgt dafür, dass das traditionelle Bidet keinen Platz mehr im typisch französischen Badezimmer hat.

Zu Besuch bei R2-D-Klo in Japan

Die Bezeichnung „Stilles Örtchen“ wäre für das moderne japanische Badezimmer fast schon überholt – wenn die Technik, die im Bad zum Einsatz kommt, ständig piepen und blinken würde. Da dies aber nicht der Fall ist, tut es die Bezeichnung „Technisches Örtchen“ schon eher. Das japanische Smart Home ist dem unseren weit voraus – logisch, dass sich das auch im Badezimmer bemerkbar macht: Hightech-Toiletten, sogenannte Washlets, sorgen mit einer beheizbaren Toilettenbrille und einem ausfahrbaren Duscharm für die Reinigung für maximalen Komfort; Mini-Computer steuern Wassertemperatur und -menge für das angenehme Bad nach dem Feierabend. Apropos Baden: In Japan dient es traditionell nicht zum Reinigen des Körpers, sondern ausschließlich zur Entspannung. Deswegen wird hier vor dem Baden geduscht, um das wohltemperierte Badewasser nicht zu verschmutzen.

Japaner legen ebenso wie die Franzosen Wert darauf, WC und Dusche räumlich strikt voneinander zu trennen. Sie gehen sogar noch einen Schritt weiter und spendieren Waschbecken, Waschmaschine und Möbeln zur Aufbewahrung von Accessoires und Handtüchern einen eigenen Vorraum. Das typisch japanische Badezimmer besteht also aus drei Räumen – und jeder erfüllt seine eigene Funktion.

Lassen Sie sich inspirieren!

Nun wissen Sie, welche Badezimmerstile und -sitten in anderen Ländern herrschen. Lassen Sie sich davon gerne inspirieren und kreieren Sie Ihre eigene, individuelle Wohlfühl-Oase. Lesen Sie dafür auch unsere Tipps für eine alternative und fliesenlose Wandgestaltung oder unsere Hinweise, wie Sie ein Schlauchbad stilvoll und raumgerecht einrichten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Gestaltung Ihres Badezimmers!