Toilettenknigge: Benimmregeln fürs stille Örtchen

Toilettenknigge: Benimmregeln fürs stille Örtchen

Verhaltensregeln für den Toilettenbesuch. Der Bad 11 Toilettenknigge weiß Rat.

Der Toilettenbesuch ist allgemeinhin etwas, das wir lieber für uns behalten. Auf dem stillen Örtchen wollen wir ungestört sein, unseren Geschäften nachgehen und uns dabei möglichst wohlfühlen. Doch außerhalb der eigenen vier Wände lassen sich diese frommen Wünsche bisweilen nicht erfüllen. Vom gemeinsamen Büro-WC über die Raststätten-Toilette bis hin zur schwankenden Zugtoilette – wer hier nicht unangenehm auffallen möchte, sollte einige Benimmregeln beherzigen.

Die Hygiene sorgt, besonders wenn sie zu wünschen übrig lässt, häufig für Ungemach auf (halb-)öffentlichen WCs. Die Grundregeln der Sauberkeit, die zu einer guten Kinderstube dazugehören, scheinen im Büro, in der Gaststätte oder auf öffentlichen Veranstaltungen urplötzlich vergessen zu sein. So findet man beim Betreten dieser Örtlichkeiten häufig eine unangenehme Mixtur aus beleidigenden Gerüchen, Spuren anderer Besucher und Restmüll überall – nur nicht in den dafür vorgesehenen Behältern. Wie sich derlei Situationen vermeiden lassen und das WC ein Ort der stillen Erholung bleiben kann, lesen Sie in unserem Knigge für den Klobesuch.

1. Tür abschließen

Im Eifer des Gefechts, vor allem wenn es um dringende Geschäfte geht, kann man schon einmal vergessen, die Tür hinter sich abzuschließen. Was in den eigenen vier Wänden nicht weiter schlimm ist, kann auf öffentlichen Toiletten leicht ein peinlicher Zwischenfall mit Potential für den Büro-Klatsch werden. Deswegen gilt: Selbst bei größter Eile immer noch einmal schauen, ob die Tür auch wirklich zu ist.

2. Geräusche minimieren

Eher ein Tipp als eine Regel: Vielen Menschen fällt der WC-Besuch in der Öffentlichkeit schwer. Sie können sich nicht entspannen, wenn sich in unmittelbarer Umgebung potentielles Publikum für Darmgeräusche aller Art befindet. Auch für Klo-Phobiker gibt es einige Tricks, die den Besuch eines öffentlichen WCs erträglich machen. Verräterische ‚Plumpsgeräusche‘ lassen sich durch zwei Lagen Klopapier in der Toilettenschüssel vermeiden. Multitasking-Fähige können auch im Moment des Stuhlaustritts die Spülung betätigen – so können auch etwaige Blähungen leicht kaschiert werden.

3. If you sprinkle when you tinkle, please be neat and wipe the seat

Das Problem ist so alt wie die Erfindung der Klobrille: Urinspritzer auf dem Toilettensitz. Hier müssen sich sowohl die Damen als auch die Herren angesprochen fühlen. Notorische Stehpinkler unter den Herren sorgen immer wieder für goldenen Sprühregen rund ums stille Örtchen, der über kurz oder lang für unangenehme Gerüche und das Ambiente einer Bahnhofstoilette sorgt. Liebe Herren, im Stehen bitte nur am dafür vorgesehenen Pissoir – eine herkömmliche Toilette ist im Sitzen zu benutzen. Jedoch geht es beim weiblichen Geschlecht auf öffentlichen WCs kaum gepflegter zu. Die Damen setzen sich aus Angst vor Bakterien häufig gar nicht erst hin. Da die weibliche Anatomie wenig Treffsicherheit zulässt, wird so allerdings häufig die gesamte WC-Brille in Mitleidenschaft gezogen. Ist dies einmal passiert, wird sich die nächste Besucherin erst recht nicht mehr setzen – ein Teufelskreis. Den Damen sei eines gesagt: Untersuchungen belegen, dass die Türklinken auf öffentlichen Toiletten wesentlich Keim belasteter sind als die Klobrillen. In diesem Sinne: fröhliches Hinsetzen!

4. Spuren beseitigen

Eine Regel, die eigentlich selbstverständlich sein sollte. Und doch finden sich auf öffentlichen Toiletten häufig unschöne Überbleibsel des vorherigen Besuchers. Dafür gibt es unterschiedliche Erklärungen. Manche Menschen schließen gedanklich schon mit ihrem Geschäft ab, bevor es wirklich restlos beendet ist. Ohne sich noch einmal umzudrehen, verlassen sie erleichtert die Örtlichkeit. Das ist natürlich völlig inakzeptabel und rücksichtslos, denn für nachfolgende Besucher ist dieser Zustand nicht nur abstoßend, sondern birgt zudem ein Dilemma. Als fleißiger Klobürsten-Benutzer möchte man natürlich nicht selbst in den Verdacht kommen, Verursacher dieser Spuren zu sein. Soll man nun diese fremden Spuren beseitigen, oder die Toilette gar nicht erst benutzen? Also bitte: Die Klobürste ist kein Deko-Element!
Bisweilen ist das WC mit einem Duftspüler ausgestattet, der bei jedem Spülen eine wohlriechende Substanz absondert. Diese erschwert allerdings die Sicht auf den Grund des WC-Beckens. Etwaige ‚Bremsspuren‘ lassen sich auf den ersten Blick also nicht ausmachen. Hier ist Geduld angesagt: Warten Sie, bis sich der Schaum gelegt hat und überprüfen Sie dann die Sauberkeit der Toilette. Sind Spuren zu sehen? Greifen Sie zur Klobürste!

5. Gerüche ausmerzen

Unangenehme Gerüche sind natürliche Begleiter des Stuhlgangs, die sich nur schwer völlig vermeiden lassen. Es kann also lediglich Schadensbegrenzung betrieben werden, nachdem sich die Gase bereits ausgebreitet haben. Ein altbewährtes Mittel ist dabei das Streichholz. Kurz nach Erledigung des Geschäfts angezündet, etwas herumgewedelt und ausgepustet, überlagert es das unangenehme Aroma. Eine andere Möglichkeit der Duftüberlagerung ist ebenso bewährt: Parfum. Dafür eignen sich Raumsprays, Deos oder (kostspielige) Markendüfte.

6. Ressourcen auffüllen

Fehlendes Klopapier gehört zu den unangenehmsten Erlebnissen, die einem auf öffentlichen Toiletten widerfahren können. Die Panik, die sich in solchen Situationen samt Adrenalinstoßes im Körper ausbreitet, ist der eines Bungee-Sprungs ebenbürtig. Um solche Schockzustände zu vermeiden gilt: Wer es leer macht, muss es auffüllen. Die Rolle mit einem Alibi-Papierchen zurückzulassen, ist im Übrigen ebenso inakzeptabel.

7. Hände waschen nicht vergessen

Nicht nur zur Erkältungs- und Grippezeit sollte das Händewaschen vor dem Essen und nach dem Sch… eine Selbstverständlichkeit sein. Das Händewaschen gehört zu den Grundregeln der Hygiene und ist nicht verhandelbar. Denken Sie nur einmal daran, wie viel Darmkeime Sie im Büro an Klinken, Telefonen, Tastaturen und PC-Mäusen hinterlassen. Einmal ins Gesicht gefasst wandern diese Bakterien schnell zu Schleimhäuten und Augen und treiben dort ihr Unwesen. Also bitte: Warmes Wasser und gründliches Einseifen der Hände und Fingerzwischenräume ist Pflicht!