Spülrandlose WCs – sind sie wirklich so gut?

Darstellung eines spülrandlosen WCs.

Ein WC mit Spülrand – wird es in unseren Badezimmern bald ausgestorben sein? © fotoART by Thommy Weiss / pixelio.de

Sie sind zwar schon seit längerer Zeit auf dem Markt erhältlich, und auch in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern sieht man sie oft – doch nach und nach werden sie auch in unseren Badezimmern immer beliebter: die spülrandlosen WCs. Ihnen eilt der Ruf voraus, hygienischer und pflegeleichter zu sein als die altbewährten Standard-Modelle mit Spülrand. Kann es die neue Toiletten-Generation tatsächlich mit den klassischen Spülrand-WCs aufnehmen und lohnt sich ein Wechsel? Oder entpuppt sich der Hype sprichwörtlich als Griff ins Klo? Wir stellen Ihnen das Trend-WC vor und verraten Ihnen die Vor- und Nachteile!

Die Funktionsweise von spülrandlosen WCs

Anders als die klassische Variante haben spülrandlose WCs – welche Überraschung – keinen echten Spülrand mehr. Dieser sorgt in der Regel dafür, dass das WC flächendeckend und ordentlich gereinigt wird. Das Wasser wird auf Knopfdruck in die Toilette gespült, der Rand verteilt das Wasser gleichmäßig in der gesamten Keramik. Außerdem verhindert der Spülrand, dass trotz des hohen Wasserdrucks keine Wassertropfen beim Spülvorgang aus der Toilette herausfliegen.

Heißt das nun, dass Sie mit einer Spülung bei einem spülrandlosen WC Ihr gesamtes Badezimmer fluten? Natürlich nicht. Die modernen Toiletten sind so konzipiert, dass ein Verteiler das Spülwasser gleichmäßig verteilt und das Wasser garantiert nicht über den Rand läuft. Um diese Gefahr gänzlich auszuschließen, setzen manche Hersteller auf Teilränder, sogenannte Schürzen. Diese leiten dem Wasser in der Keramik den Weg, sind von oben aber nicht direkt einsehbar.

Sind sie hygienischer?

Das große Manko bei WCs mit Spülrand: Unter dem Rand lagern sich durch das häufige Spülen schnell Keime und andere unerwünschte Gäste ab, die bei jedem Spülvorgang durch Urin und andere Schmutzpartikel neuen Nährboden erhalten. Diese zu sehen, ist ohne zirkusreife Verrenkungen und einem Handspiegel nahezu unmöglich. Logisch, dass sich Keime da besonders wohlfühlen und sich ungesehen vermehren!

Toiletten ohne Spülrand lösen dieses Problem ganz einfach – kein Spülrand, keine Ablagerungen, keine Keime! Die Modelle mit Schürze haben zwar einen kleinen angedeuteten Rand, dennoch ist dieser mit dem gewöhnlichen Spülrand nicht zu vergleichen. In Sachen Hygiene punktet das Trend-WC also auf jeden Fall. Nicht ohne Grund werden die spülrandlosen WCs häufig dort eingesetzt, wo die Keimbelastung möglichst gering ausfallen sollte, nämlich in öffentlichen Einrichtungen wie zum Beispiel Krankenhäusern oder Kitas.

Sind sie pflegeleichter?

Da das Becken ohne Spülrand komplett zugänglich ist, fällt natürlich auch die Pflege deutlich leichter. Vorbei sind die Zeiten, in denen Sie auf Knien vor Ihrer Toilette verharren mussten und mit einer Zahnbürste oder ähnlichem Werkzeug versucht haben, die unleidigen Ablagerungen unter dem Rand zu entfernen. Und die allseits beliebte WC-Ente ist Ihnen mit der Zeit vielleicht ans Herz gewachsen, richtig geholfen hat sie Ihnen aber nicht.

Selbst die Modelle mit Spülschürze lassen sich deutlich leichter reinigen als die klassische Spülrand-Variante, da der Rand hier nicht zur Seite hin geschlossen ist und Sie so mit einem Lappen ganz einfach den oberen Rand erreichen können. Unser Tipp: Viele Hersteller bieten eine spezielle Glasur der Keramik an, die es Bakterien und Keime noch schwerer macht, sich in der Toilette festzusetzen.

Wie sehen sie aus?

Vom Aussehen her unterscheiden sich die Trend-WCs kaum von der klassischen Variante. Von außen sind keine Unterschiede festzustellen, und auch innen fehlt logischerweise nur der Spülrand. Das mag in den ersten Tagen und Wochen verwirrend sein, danach gewöhnen Sie sich mit Sicherheit aber schnell daran.

Zu Beginn ihrer Zeit kamen die WCs eher schlicht daher. Mittlerweile überbieten sich die Hersteller mit futuristischen Designs, obwohl es auch nach wie vor unauffällige Modelle gibt. Ob rund oder eckig, stehend oder schwebend an der Wand montiert – nahezu jede Kombination ist möglich. Einige Hersteller bieten sogar ganze Badmöbel-Linien an, bei denen das spülrandlose WC optimal mit Waschtisch und Badewanne harmoniert und das Badezimmer so einen klaren Look verfolgt.

Wie viel kosten sie?

Die Anschaffungskosten für die spülrandlosen WCs sind höher als die für die klassische Variante. Allerdings sinken die Preise seit der Markteinführung kontinuierlich, sodass sich der Unterschied für das einfachste Modell mittlerweile je nach Hersteller bei etwa 50 Euro eingependelt hat.

Im laufenden Betrieb allerdings sparen Sie mit den modernen WCs nicht nur Zeit beim Putzen, sondern auch bares Geld. Dank der intelligenten Spülwasserverteiler wird insgesamt weniger Wasser beim Spülvorgang benutzt, je nach Modell und Wasseranschluss können das bis zu zwei Liter sein! So sparen Sie Spülgang für Spülgang und Tag für Tag ein paar Cent, die schnell zu mehreren Euro werden – und der Umwelt tun Sie so auch noch etwas Gutes. Wenn Sie nun noch die Kosten für die nicht mehr benötigten speziellen Reinigungsmittel (Bye-bye WC-Ente!) abziehen, rentiert sich das spülrandlose WC kurz- bis mittelfristig auf jeden Fall.

Die Vorteile liegen auf der Hand

Unser Vergleich zeigt eindeutig: Ja, die spülrandlosen WCs sind so gut! Die modernen Toiletten punkten durch ihren Hygienestandard, ihren geringen Pflegeaufwand und das Einsparpotenzial – und ein Blickfang sind sie auch noch. Wenn Sie also mit dem Kauf einer neuen Toilette liebäugeln, sollten Sie unbedingt ein spülrandloses Modell in Betracht ziehen – es dürfte sich für Sie lohnen!