Barrierefreies Bad

Badezimmer barrierefrei einrichten

Tipps zur barrierefreien Gestaltung Ihres Badezimmers
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Trotz körperlicher Einschränkungen selbstständig im Badezimmer bewegen? Auch zu Hause in der eigenen Wohnung können Menschen mit Handicap heute den Komfort einer barrierefreien Badausstattung genießen – und müssen dabei nicht auf Stil verzichten. Längst erinnern Badmöbel im behindertengerechten Bad nicht mehr an Krankenhäuser und Seniorenheime.
Aber nicht nur für Menschen mit Behinderung macht ein barrierefreies Bad Sinn – auch im Generationenbad mit Senioren und Kindern profitieren Sie von Elementen für erleichterten Zugang und mehr Sicherheit. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Möglichkeiten und Anpassungen, um Ihr Bad behindertengerecht zu gestalten.

Worauf achten beim senioren- und behindertengerechten Bad?

Jemand, der in seiner Beweglichkeit beeinträchtigt oder sogar auf Hilfsmittel wie Gehstock, Rollator oder Rollstuhl angewiesen ist, benötigt im Bad vor allem zwei Dinge: Platz und Halt. Ob vor der Toilette oder in der Dusche, am Eingang vor der Tür oder am Waschbecken – Umdrehen und Wenden, auch mit sperrigem Rollator oder breitem Rollstuhl, muss im behindertengerechten Bad möglich sein.

Gerade für Menschen, die Probleme mit dem Gleichgewicht haben, ist es wichtig, sich im Bad überall abstützen und festhalten zu können. Statten Sie Ihr barrierefreies Bad deswegen mit Relings und Haltegriffen an den Wänden aus, beispielsweise in der Dusche und rund um Toilette und Waschbecken. Wenn in den Raum hineinragende Griffe zu viel Platz einnehmen, können sie auch als Klappgriffe installiert werden.

Wenn Sie Ihr Bad barrierefrei planen, sollten Sie Stufen, Kanten und erhöhte Einstiege vermeiden. Schränke und Regale machen nur dort Sinn, wo sie problemlos und ohne Verrenkungen erreicht werden können – auf Hochschränke sollten Sie im behindertengerechten Bad also verzichten.

Die barrierefreie Planung, Ausführung und Ausstattung von Wohnungen wird in DIN 18040-2 geregelt.

Duschen und Baden im barrierefreien Bad

Grundsätzlich gestaltet sich für Senioren und Menschen mit Handicap das Duschen einfacher und sicherer als das Baden. In bestimmten Fällen kann ein Bad aber auch therapeutische Wirkung haben – oder einfach entspannend und schön sein. Eine Möglichkeit, die Badewanne behindertengerecht zu gestalten, ist ein absenkbarer Sitz. Sie erinnert das zu sehr an Krankenhaus? Es geht auch eleganter und komfortabler: Viele Badewannenhersteller bieten Modelle mit integrierter Tür, durch die ein Mensch mit Handicap, aber auch jeder andere die Wanne einfacher und bequemer betreten kann. Auch eine Sitzbadewanne kann im barrierefreien Bad sinnvoll sein.

Moderne Duschen sind immer häufiger bodengleich – ein Trend, der dem barrierefreien Wohnen entgegenkommt. Zusätzliche Stabilität und Sicherheit bringt ein Duschhocker, der direkt an der Wand befestigt werden kann. Ein solcher Duschsitz kann im barrierefreien Bad zugleich als Ablagefläche genutzt werden. Wem ein fest installierter Duschhocker zu viel Platz einnimmt, der kann auf einen Duschsitz zurückgreifen, der sich bei Nichtbenutzung zur Wand hochklappen oder aber an einer Reling aushängen lässt. Eine weitere Möglichkeit für behindertengerechte Duschgestaltung sind Duschstühle mit Lehne und Armstützen – diese sind besonders komfortabel und können auch an anderer Stelle im Bad verwendet werden, beispielsweise am Waschbecken.

Wenn Sie Badewanne oder Dusche in Ihrem Bad barrierefrei gestalten, sollten Sie auch die Duscharmaturen so anbringen, dass sie vom Duschhocker aus erreicht werden können.

Achten Sie darauf, dass die Oberfläche in Dusche oder Badewanne im behindertengerechten Bad rutschfest ist. Auch außerhalb der Dusche sollten Sie ausschließlich rutschfeste Beläge verwenden.

Behindertengerechtes Bad: Toilette, Waschbecken & Spiegel

Ideal für das barrierefreie Bad ist ein höhenverstellbares Waschbecken, das je nach Bedarf auf die passende Höhe eingestellt werden kann. Falls Ihr Waschbecken in einer festen Höhe installiert ist, sollten Sie darauf achten, dass es für Personen mit eingeschränkter Mobilität gut erreichbar ist. Für Rollstuhlfahrer muss das Waschbecken unterfahrbar sein – auf einen Unterschank müssen Sie hier verzichten.

Auch die Armaturen lassen sich behindertengerecht wählen: Am besten eignen sich Einhebelmischer, wie Sie auch im Badmöbel-Zubehör von Bad11 erhältlich sind – diese können bequem mit einer Hand bedient werden. Thermostatarmaturen oder berührungslose Armaturen, wie man sie vor allem aus öffentlichen sanitären Anlagen kennt, sind ebenfalls hervorragend für das barrierefreie Bad geeignet.
Damit ein Rollstuhlfahrer im Spiegel wirklich sich selbst und nicht die Wand hinter sich betrachten kann, muss der Spiegel möglichst tief angebracht werden – am besten unmittelbar über dem Waschbecken. Besonders praktisch sind Kippmechanismen, bei denen der Spiegel über einen Seilzug nach vorne gekippt werden kann. Eine praktische Ergänzung im behindertengerechten Bad ist zudem ein ausfahrbarer Kosmetikspiegel.

Im barrierefreien Bad sollte die Toilette nicht zu hoch angebracht werden. Besonders flexibel sind höhenverstellbare Toiletten. Auch hier sind Haltegriffe rund um das WC wichtig – und die gute Erreichbarkeit von Toilettenpapierspender und Toilettenspülung.

Sie sehen: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Ihr Badezimmer für Senioren oder Menschen mit Handicap sicherer und komfortabler zu gestalten. Sprechen Sie bei der Planung eines barrierefreien Bads am besten mit einem Fachmann – er kann Sie kompetent dazu beraten, was bei Ihnen zu Hause möglich ist.

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