Silikonfugen im Badezimmer

Silikonfugen können Sie auch selbst erneuern!

Schon mit etwas Geschick und Übung können Sie Silikonfugen selbst erneuern!
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Silikonfugen dichten das Mauerwerk vor Nässe und Feuchtigkeit ab und müssen deswegen immer gut in Schuss sein: Sind sie durch Alter oder Gebrauch spröde oder von Schimmel befallen, ist ein Wechsel unausweichlich. Der geschickte Heimwerker kann das jedoch selbst tun. Unser Tipp: gleichmäßig drücken und ziehen!

Silikon neu verfugen: Kosten

Schon kleine Risse in Silikonfugen können hohe Kosten verursachen: Durch diese wandert Nässe in die Bausubstanz und der Schimmel bildet sich. Daher müssen Heimwerker das Fugenmaterial regelmäßig immer mal austauschen.

Mieter können die Arbeit aber an Ihre Vermieter weitergeben. Darauf weist Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund in Berlin hin. Wer seine Mietwohnung auf eigene Faust repariert und dabei beschädigt, kann vom Vermieter belangt werden.

Auch sollte der Heimwerker ehrlich zu sich selbst sein: Traut er sich das zu? Gerade im Bad haben Fugen eine sehr wichtige Funktion: Sie dichten alles ab.
„Eine kleine Reparatur ist für den Laien okay“, sagt Jens Wischmann von der Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft (VDS). In jeglichen Bereichen, wo Nässe und Feuchtigkeit in die Wand eindringen kann, rät er allerdings dazu, einen Fachmann hinzuziehen. „Denn dort muss sehr präzise gearbeitet werden.“

Wer das Verfugen selbst anpackt, sollte Schritt für Schritt und systematisch vorgehen: Zuerst wird das alte Material entfernt, dann neues ausgesucht. Danach wird abgeklebt und die neue Fuge fein gezogen. Und zum Schluss sollte alles gut getrocknet sein, bevor das Silikon der Nässe ausgesetzt wird.

Der Heimwerker trennt das alte, unansehnliche oder brüchige Silikon am besten mit einem Messer ab, das an beiden Seiten geschärft ist. Solche Modelle gibt es in jedem Baumarkt. Mit einem speziellen Silikonentferner können Sie auch hartnäckige Reste beseitigen. Nach der Behandlung wird einfach mit einem Putzlappen alles abgewischt. Zuletzt wird die Stelle wenn möglich mit Waschbenzin entfettet. Die Fuge muss absolut trocken sein, bevor wieder neues Material eingefüllt wird.

Qualitatives Silikon sollte auf Dauer nicht zu schnell schrumpfen

Beim Materialkauf unterscheidet der Fachmann grundsätzlich zwischen fett, neutral sowie sauer vernetzten Silikonen. Bei der Auswahl gilt es vor allem auf das Material der Fliesen zu achten: Sauer vernetzte Silikone sind für Keramik gut geeignet, während Natursteine wie Marmor dieses Silikon angreifen. Zum Verfugen solcher Naturfliesen sind neutral vernetzten Produkte am besten geeignet. Fett vernetzte Silikone eignen sich unter anderem für Glas.

Gutes Silikon sollte später um nicht mehr als zehn Prozent schrumpfen, erklärt der DIY-Experte. Außerdem muss es mindestens 20 Prozent dehnbar sein. Ist die Fuge also einen Zentimeter breit, sollte sie zwei Millimeter arbeiten können. Diese Info ist für Heimwerker beim Verfugen einer Badewanne sehr wichtig: Das Becken muss sich bis zu zwei Millimeter absenken können, wenn es vollgelaufen ist mit Wasser. Ist die Fuge zu schmal gesetzt oder das Silikon nicht ausreichend dehnbar, kann die Fuge davon Schaden nehmen.

Richtig verfugen

Um einen geraden Fugenverlauf zu erhalten, kleben Heimwerker häufig den Spalt ab. „Das macht das Verfugen schwieriger. Wer dennoch kleben will, sollte nur hauchdünnes Material verwenden. Dicke Bänder wie Kreppband hinterlassen einen Absatz an der Fuge.“

Nach der Arbeit sollten die Klebestreifen komplett entfernt werden. Wartet man zu lange, können dabei Risse beim Abziehen entstehen.
Vor dem Ziehen der neuen Fuge wird erst ein sogenannter Füllschlauch aus Schaumstoff in den Schlitz gedrückt. Er sollte um ein Drittel breiter als der Spalt sein. Die Plastikspitze der Kartusche wird dann schräg angeschnitten, und zwar so, dass sie anderthalbmal breiter ist als die Fuge. Bei der Arbeit wird die Kartusche in einem Winkel von 45 Grad gehalten.

„Wichtig ist gleichmäßiges Drücken und Ziehen“. Danach wird die Masse geglättet, am besten mit einem Silikonglätter.
Beim Trocknen gilt die Faustregel: 24 Stunden keine Nässe und Feuchtigkeit an die frische Fuge lassen! Wer es eilig hat, sollte Express-Silikone verwenden, die in einer Stunde trocknen.

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